Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von Lidfehlstellungen: das Herabhängen des Unterlides, eine Fehlstellung des unteren Lids sowie das Herabhängen von einem oder beiden Augenlidern. Dr. Fengler nimmt sich als erfahrener Augenarzt in St. Valentin gerne Zeit für Sie und erklärt Ihnen die Vorgehensweise der Behandlung und führt diese für Sie durch.
Das Ektropium
Steht das Unterlid ab oder hängt es herab, dann spricht man vom Ektropium. Oftmals ist das Auge sehr stark gereizt, die Bindehaut liegt frei und die Hornhaut wird nur schlecht benetzt und trocknet daher aus. Tränenträufeln, gerötete und trockene Augen sind die Folge, genauso wie Bindehautentzündungen oder Hornhautentzündungen. Auch das Sehen und die optische Erscheinung sind beeinträchtigt. Als Ursache für das Ektropium wird oftmals eine verminderte Spannung des ringförmigen Augenschließmuskels (Musculus orbicularis oculi) oder eine Lähmung des Augenschließmuskels (Fazialis-Lähmung) festgestellt. Auch nach Verletzungen kann das Ektropium auftreten. Als Behandlung werden zunächst Augentropfen oder Gels verwendet. Bessert sich der Zustand nicht, kommt ein Uhrglasverband (ein Pflaster mit einem Fenster aus Plastik, unter dem die Feuchtigkeit verbleibt) in Frage, um die Austrocknung zu unterbinden. Auch eine chirurgische Lösung ist denkbar.
Das Entropium
Weist das untere Augenlid eine Fehlstellung auf, dann handelt es sich um ein Entropium. Dabei ist das Lid nach innen gekehrt und die Wimpern schleifen an der Hornhaut. Somit entsteht ein Fremdkörpergefühl und es kommt zu Verletzungen der Hornhaut. Tränenträufeln, gerötete Augen und eine Bindehautentzündung können die Folgen sein. Außerdem kann sich die verletze Hornhaut entzünden und schwere Komplikationen können folgen, die das Sehen beeinträchtigen und die Sehschärfe vermindern. Besonders bei älteren Patienten und bei Diabetikern treten häufig Entzündungen auf. Häufig sind ein höheres Lebensalter, ein Lidkrampf oder die Bildung von Narben bzw. das Schrumpfen von Narben Ursachen für das Eindrehen des Lids. Wenn eine leichte Erkrankung vorliegt, reicht meist die Behandlung mit einem Zügelpflaster aus, in schweren Fällen muss eine Operation erfolgen.
Die Ptosis
Als Ptosis wird das Herabhängen – auch das teilweise Herabhängen – von einem oder beiden oberen Augenlidern bezeichnet. Die Ptosis kann entweder angeboren sein oder erworben werden, beispielsweise nach einem Unfall. Bei Kindern kann sie zu Schwachsichtigkeit führen. Muskelerkrankungen – zum Beispiel Myasthenia gravis, Erkrankungen des Nervus oculomotorius, durch Schädigung des Sympathikus – sind Ursachen für eine Ptosis. Therapiert wird meist chirurgisch. Dabei wird eine Korrektur des Hebers des Oberlids durchgeführt. Allerdings können danach meist die Augenlider nicht ganz geschlossen werden und es besteht die Gefahr, dass das Auge austrocknet. Deshalb ist auch eine Behandlung mit einer sogenannten Ptosis-Brille möglich, die das Oberlid anhebt.