Akutes Glaukom (= Glaukomanfall, Winkelblockglaukom)
Plötzliche starke Erhöhung des intraokularen Druckes (Normwert 10-20 mm Hg) auf Werte bis über 60mm Hg infolge Verlegung des Kammerwinkels.
Symptome:
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Nebelsehen, meist aber hochgradige Sehverschlechterung
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Regenbogenfarben um LichtquellenPlötzlich auftretende, bis zur Unerträglichkeit starke Schmerzen, die häufig in die Umgebung des Auges ausstrahlen oder dorthin lokalisiert werden
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Oft Übelkeit, manchmal Erbrechen
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In der Regel einseitig
Befund
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Starke Rötung des Auges infolge oberflächlicher Gefäßstauung
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Hornhaut rauchig getrübt, Oberfläche matt (Epithelödem) mit herabgesetzter Sensibilität
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Vorderkammer abgeflacht
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Pupille weit, oft entrundet, lichtstarr
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Augapfel palpatorisch steinhart
Merke
Längere lokale oder allgemeine Gabe von Glukokortikoiden = CORTISON kann zu Augendrucksteigerungen (sog. Kortisonglaukom; meist chronisch, aber auch akut!) führen. Bei längeren Glukokortikoidgaben deshalb Augendruckkontrolle durch Augenarzt erforderlich!
Chronisches Glaukom (grüner Star)
Häufigste Erblindungsursache in der mittleren Altersgruppe
Symptome
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Fast immer doppelseitig
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In der Regel keine Beschwerden, wird daher oft nur zufällig entdeckt (z.B. bei Bestimmung der Lesebrille)
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Im Endstadium röhrenförmige Gesichtsfeldeinschränkung
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Erst ganz spät auch Verlust der zentralen Sehschärfe (= völlige Erblindung!)
Befund
Meist nur mäßige Erhöhung des Augeninnendruckes (in der Regel 24 mmHg und mehr)
Glaukomatöse Papillenexkavation, erst nach Jahren => Sehnervenatrophie
Typische Gesichtsfeldausfälle (irreversibel!)
Beachte
Weil bereits eingetretene Schäden irreversibel sind, ist die Frühdiagnose und Frühtherapie von großer Bedeutung! Ansätze zur Früherkennung über quantitative Nervenfaserschichtanalyse und perimetrische Verfahren.